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Voraussetzungen für eine operative Therapie der Adipositas gemäß S3-Leitlinie*:
- BMI ≥ 40 kg/m² oder
- BMI ≥ 35 kg/m² mit nachgewiesenen Begleiterkrankungen (wie z.B. Gelenkarthrosen, Diabetes mellitus Typ II, Schlafapnoe, Bluthochdruck, usw.)
- Das Übergewicht besteht seit mehr als 3 Jahren
- Lebensalter zwischen 18 und etwa 65 Jahren, biologisches Alter entscheidend
- Ultima ratio, d.h. eine erfolglos ausgeschöpfte konservative Therapie, im Sinne eines multimodalen Therapie-Konzeptes (kurz MMK) über eine zusammenhängende Dauer von mind. 6 – 12 Monaten
- Ausschluss sonstiger adipositas-verursachenden Erkrankungen (z.B. Morbus Cushing, Schilddrüsenunterfunktion, hormonproduzierende Tumore, etc.), die primär alternativ therapiert und eingestellt werden müssen
- Ausschluss eines erhöhten bzw. lebensbedrohlichen Risikoprofils (z.B. aufgrund schwerer Lungen- bzw. Herz-Kreislauferkrankungen, schwerer Leber- und Nierenerkrankungen, chronisch entzündlicher Darmerkrankungen oderFehlbildungen des Magen-Darmtraktes, etc.)
- Ausschluss schwerer Psychosen
- Ausschluss einer primär behandlungsbedürftigen Essstörung (z.B. Binge-eating-Störung, Bulimia nervosa)
- Ausschluss einer Suchterkrankung (wegen der evtl. Gefahr der Suchtverlagerung; keine Alkohol-, Tabletten- und/oder Drogenabhängigkeit)
* der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) e.V.
Die Wahl eines individuell geeigneten operativen oder nichtoperativen Therapieverfahrens ist abhängig von verschiedenen Faktoren:
- BMI
- Bestehenden Vor- bzw. Begleiterkrankungen oder Voroperationen
Medikamenteneinnahme - Aktuellem Ernährungsverhalten (→ Ernährungsprotokoll über 10 – 14 Tage)
- Den allgemeinen Lebensumständen (z.B. Alter, Beruf, etc.)
- Dem Wunsch des Betroffenen in Rücksprache mit dem behandelnden Adipositas-Chirurgen
WICHTIG: Zur unverbindlichen, aber individuellen und fachkompetenten Beratung sollte deshalb zu Beginn unbedingt immer ein Termin in der Sprechstunde des Adipositaszentrum Oberfranken / am Klinikum Forchheim wahrgenommen werden!
Notwendige Unterlagen für das Antragsverfahren über den Kostenträger / Checkliste MMK:
- Persönliches Antrags- bzw. Motivationsschreiben mit folgendem sachlichen
Inhalt:- Persönliche Daten:
- Name, Geburtsdatum, Größe/Gewicht/BMI, Versicherungsnummer
- WAS beantrage?
- WELCHE Ziele möchte ich damit erreichen?
- WARUM? → Realistische, sachliche und stichpunktartige Formulierung der übergewichtsbedingten Einschränkungen im Alltag und Beruf (wie z.B. Schmerzen, Medikamente, Bewegungseinschränkungen bzw. -unfähigkeit, erschwerte Körperpflege, Behinderung bei Benutzung eines PKWs oder öffentlicher Verkehrsmittel, verminderte Teilhabe am öffentlichen Leben, drohende Berufsunfähigkeit, etc.)
- Es muss für den Kostenträger deutlich erkennbar und lesbar sein, dass
- ausreichend Kenntnis und Information besteht, über alle Möglichkeiten, Chancen und Risiken, sowie der lebenslangen Konsequenzen und Nachsorge einer Adipositas-OP sowie
- ausreichend persönliche Motivation und Bereitschaft (Compliance)
vorhanden ist, zur dauerhaften Änderung Ihres Lebensstils in Bezug auf Ernährung, Bewegung und Verhalten!
- Persönliche Daten:
- Persönlicher Diätlebenslauf mit Gewichtsverlauf:
- Mit ungefähren Angaben über Art, Zeitpunkt, Dauer, Erfolg / Misserfolg aller in der Vergangenheit durchgeführten Diäten
- Evtl. Nachweise beifügen, z.B. WeightWatchers, MetabolicBalance, Hausarzt,
usw.
- Nachweis einer aktuell absolvierten Ernährungstherapie im Sinne des MMK:
- Über einen Zeitraum von mind. 6 Monaten bei DGE-zertifizierter Ernährungsberater/In, Diätassistenten/In, Ökotrophologe/In (→ nach Hausarzt-Verordnung)
- Nachweis einer regelmäßigen – tatsächlichen – Bewegung im Sinne des MMK:
- Mindestens 2 Std. Bewegung pro Woche, z.B. Eigenübungen, Physiotherapie, Reha-Sport, VHS-Kurse, Aquajogging, Wassergymnastik, Nordic-Walking,
etc. sowie - Wöchentliche Dokumentation des aktuellen Gewichtsverlaufs
- Siehe → Bewegungstagebuch (pdf-Kopiervorlage)
- Mindestens 2 Std. Bewegung pro Woche, z.B. Eigenübungen, Physiotherapie, Reha-Sport, VHS-Kurse, Aquajogging, Wassergymnastik, Nordic-Walking,
- Haus- und fachärztliche Gutachten oder / und Befundberichte:
- Von allen behandelnden Ärzten – sofern möglich – befürwortende Gutachten ausstellen lassen, aufgrund einer medizinischen Notwendigkeit der drastischen Gewichtsreduktion mithilfe einer adipositas-chirurgischen Therapie. Konservative Therapien zeigten bisher keinen dauerhaften Erfolg…
- Psychologisches Gutachten (MMK):
- Aktueller Befundbericht, Ausschluss von primär behandlungsbedürftigen Essstörungen oder schweren psychiatrischen Störungen, OP-befürwortendes Gutachten
- Die derzeitige Nichtnotwendigkeit einer Therapie muss im Gutachten verankert und entsprechend begründet sein! – oder – falls empfohlen
- Die baldmögliche Einleitung einer geeigneten Psycho- oder Verhaltenstherapie bzw. Nachweis einer laufenden Therapie und deren Fortführung
- Gutachten des Adipositas-Chirurgen:
- Wird erstellt, sobald das MMK absolviert ist und alle erforderlichen Unterlagen im Adipositaszentrum Oberfranken / Klinikum Forchheim vorliegen
- Der regelmäßige Besuch einer Adipositas-Selbsthilfegruppe (SHG) wird empfohlen:
- Der schriftliche Nachweis einer regelmäßigen Teilnahme kann sich bei einer Antragstellung positiv auswirken (→ Patienten-Compliance!)
- Nur bei Nachforderung: → Aktuelles Ernährungsprotokoll (pdf-Kopiervorlage) über ca. 14 Tage